Lohschmidt weiter auf Qualifikationskurs

19.02.2018

Biathlon

Alle Chancen auf eine Fahrkarte für die Junioren-Weltmeisterschaften vom 26. Februar bis 3. März in Otepää (Estland) bewahrte sich Sven Lohschmidt. Der hessische Biathlet vom SC Willingen knüpfte beim Deutschlandpokal in Altenberg an die guten Leistungen eine Woche zuvor in Oberhof an und ist aus den vier Qualifikationsrennen der Punktbeste. "Richtig cool“, freute sich Susen Fischer mit dem 20-Jährigen, der mittlerweile als Sportsoldat in Mittenwald dient und trainiert. Die Landestrainerin machte keinen Hehl daraus, dass auch für sie der Erfolg etwas überraschend kommt. „Läuferisch hat er von Anfang an dazu gehört“, erklärte sie, „aber im Schießen war er nicht so stabil“. Daran hat Lohschmidt verstärkt gearbeitet und somit konnte er rechtzeitig auch gute Komplexleistungen anbieten.

Zum Beispiel im ersten Rennen in Altenberg, dem Massenstart der Junioren über zehn Kilometer. Nach 28:14,6 Minuten, inklusive nur einer Strafrunde, lag Lohschmidt 19,8 Sekunden vor Tim Grotian (28:34,4/1) und 48,5 vor Hans Knorr (Partenkirchen, 29:03,1/2). Mit den Zeitabständen ging es in den Verfolger über 12,5 Kilometer am zweiten Tag. Bei diesmal schwierigen Windbedingungen schwächelte der Upländer etwas am Schießstand, aber nach acht Strafrunden mit 39,7 Sekunden Rückstand auf Tim Grotian (37:46,7/5) reichte der vierte Platz, um die Qualifikation als Bester abzuschließen.

Erneut unter seinen Möglichkeiten blieb dagegen Tom Gombert. „Er ist eigentlich einer der stärksten Schützen“, erklärte Susen Fischer, „aber irgendwann hat er angefangen zu denken und bekommt momentan keinen Rhythmus rein“. Im Massenstart lief es als Fünfter mit drei Fehlern und 1:10,6 Rückstand auf seinen Vereinskameraden noch recht gut, aber in der Verfolgung ließ er im ersten Liegendanschlag gleich drei Scheiben schwarz. Am Ende wurde er in 38:23,5/5 Sechster. Der ein Jahr jüngere Philipp Rehbein wurde zweimal Zwölfter.

Im Schatten der Junioren überzeugten auch die jüngeren Biathleten des SC Willingen. „Ich bin stolz auf sie“, sagte Susen Fischer auch mit Blick auf den enormen Aufwand. „Sie hatten seit November praktisch kein Wochenende frei“, aber in dieser Liga geht es nur über das Training“. So hatte die Truppe nach dem letzten Deutschlandpokal weiter in Oberhof trainiert und war direkt nach Altenberg angereist. Nach schwierigem Saisonstart konnte Christopher Niggemann als Dritter im Massenstart der Jugend II seine Trainingsleistungen umsetzen. Auch Jan Lohschmidt auf Platz fünf legt mittlerweile eine gewisse Beständigkeit im Schießen an den Tag. Dazu reichte es in der Verfolgung freilich nicht, sieben Strafrunden ließen ihn mit der 19. Nettozeit auf Rang 13 zurückfallen.

Dagegen steigerte sich Niggemann, verpasste erst im letzten Schießen, als er vier seiner sechs „Fahrkarten“ lochte, den Tagessieg. Mit 31,3 Sekunden Rückstand auf Philipp Lipowitz (39:24,1/5) wurde er starker Zweiter. Sehr treffsicher mit jeweils nur einem Fehler bei den 20 Schuss präsentierten sich Marie Zeutschel und Leonie Litzenbauer im Massenstart der Jugend II. Lohn waren die Plätze fünf und sechs im 31er-Starterfeld. Die 1:08,9 bzw. 1:31,5 Minuten Rückstand auf Siegerin Franziska Pfnür (SK Ramsau, 24:37,9/0) zeigten aber auch, dass das Duo noch gewissen Nachholbedarf im Laufen hat. Während es bei Zeutschel in ihrer Kreuzbandverletzung im vergangenen Jahr begründet ist, steht ihre ein Jahr ältere Teamkollegin etwas mehr unter Druck, den im nächsten Winter startet sie bei den Juniorinnen. „Und das geht die Post dann richtig ab“, so Fischer. In der Verfolgung leisteten sich Zeutschel und Litzenbauer sechs bzw. sieben Fehler, damit rutschten sie auf die Ränge acht und zehn ab. Maries jüngere Schwester Emilie wurde bei der Jugend I 26. und 27.

Bericht und Bild: D. Schütz

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