Siege für Nadine Horchler und Christopher Niggemann beim Deutschlandpokal in Martell

16.12.2019

Biathlon
Biathlon-Team Hessen
Siegerehrung Marie Hubl
Siegerehrung Nadine Horchler

Zwei erste, ein zweiter und ein dritter Platz - das war die Ausbeute der hessischen Biathleten beim Deutschlandpokal am Wochenende im italienischen Martell, bei dem zwei Sprint-Wettbewerbe auf dem Plan standen. „Insgesamt bin ich mit den Ergebnissen ganz zufrieden“, sagte Dirk Fischer, der gemeinsam mit Tom Gombert, Bernhard Rummel und Dirk Kramer seine Frau Susen (HSV-Landestrainerin), die nach einem Skiunfall noch außer Gefecht gesetzt ist, vertrat. „Martell hat eine Höhenlage von 1740 Metern, da ist die Luft ganz schön dünn und die Anforderungen an die Sportler sehr hoch“, sagte Fischer und ergänzte: „Außerdem kommen die Sportler aus einem Anstieg an den Schießstand, das war vor allem für unsere jüngeren Athleten schon sehr hart.“ Denn die hatten besonders am ersten Tag mit den Gegebenheiten zu kämpfen.

Selbst Nadine Horchler (SC Willingen), auch wenn sie zwei Medaillen beisteuerte: Horchler sicherte sich im Sprint am Samstag bei den Frauen über 7,5 Kilometer den zweiten Platz, obwohl sie fünf Scheiben verfehlte. Ihre Zeit: 26:36,5 Minuten, damit fehlten ihr 1:07 Minuten auf Siegerin Elisabeth Schmidt (WSV Warmens), die nur eine Strafrunde laufen musste (25:29,5 Minuten). „Das Laufen war gut, aber das Schießen ist derzeit eine Katastrophe. Ich bin ratlos, woran es liegt“, sagte die Sportsoldatin. Am Sonntag lief es dann besser: Nach zwei Strafrunden und 24:39,9 Minuten hatte sie den Sieg sicher. „Das war ein Schritt in die richtige Richtung.“

Bei den Juniorinnen über 7,5 Kilometer schrammte Marie Zeutschel (ebenfalls SCW) haarscharf an einer Medaille vorbei. Zwei Strafrunden und eine Zeit von 27:44 Minuten brachten ihr am Samstag Rang vier ein, Siegerin Lena Hanses (DAV Ulm) verfehlte zwei Scheiben und überquerte die Ziellinie nach 27:16,8 Minuten. Auch am Sonntag hieß es wieder Rang vier für Marie Zeutschel: Liegend kam sie fehlerfrei durch, im Stehendanschlag verfehlte sie drei Scheiben – nach 27:23,1 Minuten hatte sie im Ziel einen Rückstand von 1:00,9 Minuten auf Siegerin Lena Hanses (DAV Ulm; 26:22,2/2). „Marie hat eine super Laufleistung gezeigt“, sagte Fischer. Auch Vereinskollegin Hannah Möller verpasste bei der Jugend II im Sprint über sechs Kilometer mit Platz vier nur knapp das Treppchen. Ihre Zeit: 22:02,6 Minuten – zwei Mal musste sie in die Strafrunde. Am Sonntag wurde sie nach 21:40,1 Minuten und drei Fehlern Sechste. Es gewann erneut Emilie Behringer (SC Todtmoos; 21:01,6/1). „Auch Hannah hat sich läuferisch sehr gut präsentiert“, so Fischer.

Marie Hubl, die das Willinger Sportinternat besucht und für den SV Mademühlen startet, kam im Sprint am Samstag über die sechs Kilometer der Jugend I (Altersklasse 17) nach 24:23,4 Minuten und drei Fehlern auf Platz 13. Lisa Witten, ebenfalls Internatssportlerin (VfL Bad Berleburg), wurde nach 24:42,7 Minuten und vier Fehlern 14. Charlotte Gallbronner (DAV Ulm) sicherte sich den Sieg in 22:32,1 Minuten (1 Fehler). Am Sonntag erkämpfte sich Marie Hubl über die sechs Kilometer den dritten Platz. Ihre Zeit: 22:08,6 Minuten – einmal musste sie in die Strafrunde abbiegen. Den Sieg schnappte sich Maxi Böhme (SC Stahl Schmiedeberg; 21:09,5/0). Lisa Witten wurde nach vier Fehlern und 24:27,4 Minuten 15. des 21-köpfigen Feldes. „Der dritte Platz ist herausragend. Marie ist vor zwei Jahren erst vom Sommerbiathlon zu uns gekommen und arbeitet mittlerweile sehr fokussiert“, sagte Dirk Fischer.

Bei der Jugend I (Altersklasse 16) benötigte Georgy Langer (SC Willingen) über die sechs Kilometer 25:45,3 Minuten, beim Schießen handelte sie sich pro Anschlag zwei Fehler ein und wurde 18. Ihre Teamkollegin Lotta Kesper wurde nach sieben Fehlern und 27:49,9 Minuten 23., da sie wegen einer zu wenig gelaufenen Strafrunde eine Zeitstrafe von zwei Minuten aufgebrummt bekam. Den Sieg sicherte sich Iva Moric (WSV Bischof; 21:58/1). Am Sonntag lief es für Lotta Kesper wesentlich besser: Nach 22:49 Minuten und zwei Fehlern hatte sie Rang sechs sicher. „Nach dem Rennen von Samstag war Lotta sehr enttäuscht, dafür war ihr zweiter Sprint richtig super“, sagte Fischer. Georgy Langer wurde nach 25:02,7 Minuten und vier Fehlern 16. Den Sieg erkämpfte sich Julia Kink (WSV Aschau; 21:26,2/2). „Auch Georgy war läuferisch sehr gut unterwegs.“

Für Christopher Niggemann hieß es im ersten Wettkampf bei den Junioren über zehn Kilometer nach 29:46,4 Minuten Rang fünf – ebenso viele Strafrunden wurden für ihn notiert. „Selbst die erfahrenen Sportler hatten Probleme am Schießstand“, so Fischer. Am zweiten Tag ließ Christopher Niggemann allerdings niemanden an sich vorbei – ohne Fehler und mit einer Zeit von 27:26,3 Minuten schnappte er sich mit einem deutlichen Vorsprung den Sieg über die zehn Kilometer. Linus Kesper kam bei der Jugend I (Altersklasse 17) im Sprint über 7,5 Kilometer nach 25:41,8 Minuten am Samstag auf den achten Platz. Nachdem er sich im Liegendanschlag schon zwei Fehler eingehandelt hatte, kamen im Stehendanschlag weitere vier Runden hinzu. 2:08,1 Minuten fehlten am Ende auf Sieger Dorian Endler vom SC Stahl Schmiedeberg, (23:33,7 Minuten), der nur zwei Mal in die Strafrunde musste. Und auch am Sonntag hieß es für den Willinger Platz acht im Sprint – die ersten fünf Schuss gab er fehlerfrei ab, im Stehendanschlag fiel allerdings nur eine Scheibe. Nach 24:27 Minuten stoppte die Uhr. „Linus ist im Mai erst von den Langläufern zum Biathlon gekommen, deswegen hat er noch Schwächen beim Schießen. Vom Laufen her gibt er allerdings den Ton an, deswegen durfte er am Samstag auch im Trikot des Führenden an den Start gehen“, sagte Dirk Fischer.

Ansgar Klein, der auf das Willinger Skiinternat geht, aber für den VfL Bad Berleburg startet, wurde bei der Jugend I (Altersklasse 16) Zwölfter. Er ließ fünf Scheiben schwarz und war nach 27:28,9 Minuten im Ziel. Es gewann Albert Engelmann (WSV Clausthal-Zellerfeld; 24:07,7/3). Am Sonntag landete Ansgar Klein nach sieben Fehlern und 28:19,5 Minuten auf Rag 14. Der Sieg ging an Elias Seidl (SC Ruhpolding; 24:28,4/2). Der nächste Deutschlandpokal steht für die Biathleten ab dem 10. Januar am Notschrei an.

Bericht und Bilder: Friederike Göbel