Drei Hessen beim Nachwuchscamp von Kati Wilhelm zu Gast

17.07.2019

Biathlon

Bereits zum siebten Mal lud die mehrfache Olympiasiegerin, Weltmeisterin und Gewinnerin des Gesamt-Weltcups Kati Wilhelm zu ihrem Nachwuchs-Camp in Oberhof und bescherte einer Auswahl Deutschlands bester Nachwuchsbiathleten im Alter zwischen 13 und 15 Jahren ein ereignisreiches Wochenende. Im Laufe des Freitags trafen die Teilnehmer - 7 Jungs und 12 Mädels aus 8 Landesverbänden - im Sporthotel Oberhof ein. Aus Hessen waren Georgy Langer, Lotta Kesper und Ole-Einar Saure (alle SC Willingen) nach Thüringen gereist.

Nach dem Check-In und einer ersten Begrüßung führte Kati Wilhelm die Teilnehmer über eine kurze Laufrunde in das Technologiezentrum des Deutschen Skiverbandes. Die DSV-Techniker zeigten der jungen Truppe die „heiligen Hallen“ und erklärten, wie Schliffe und Wachse den Sommer über ausgetestet werden. Nach einer Besichtigung des Wachstrucks ging es in einer Joggingrunde zurück durch die Thüringer Wälder. Es folgte die Vorstellung des Orga-Teams und die Ausgabe des Equipments, einer offiziellen KatiCamp-2019-Jacke, einer Laufhose, Rucksack, Handschuhen, Mütze und vielem mehr. Die langjährigen Partner Löffler und Madshus unterstützten die 42jährige Kati schon zu ihrer aktiven Zeit und jetzt auch bei dem weitgehend von ihr selbst finanzierten Nachwuchscamp. Nach einem Grillbüffet im Garten des Sporthotels Oberhof hatten die Mädels und Jungs Spaß auf der Bowling-Bahn und beim Beach-Volleyball.

Der zweite Camptag begann mit einem Athletiktraining. Kati Wilhelm hatte sich mit dem ehemaligen Langläufer Jens Filbrich prominente Unterstützung geholt und nach 90 Minuten waren alle richtig ausgepowert. In einem beeindruckenden Vortrag „Entscheidungen treffen – Ziele erreichen“ zeigte Kati im Anschluss mit kurzen Film-Einspielungen im Schnelldurchlauf die größten und wichtigsten Erfolge ihrer Karriere und die für sie emotionalsten und bedeutendsten Momente bei den Olympischen Winterspielen in Turin 2006. Die Teilnehmer haben Kati nicht mehr als aktive Biathletin erlebt und konnten so hautnah erfahren, was sie erreicht hat und wie ihr Weg zum Ziel führte. Am Nachmittag ging es in die Skihalle in Oberhof, wo bei knapp 30 Grad Hitze vor der Halle die Langlaufski ausgepackt wurden. In der Skihalle herrschten dann Temperaturen um minus vier Grad, aber den Biathletinnen und Biathleten wurde auch dort schnell warm - Skitechnik stand auf dem Programm. Eine Gruppe trainierte mit der ehemaligen Langläuferin Manuela Henkel, die andere mit Kati, die überrascht und zugleich begeistert war, wie gut die Jungs und Mädels lauftechnisch bereits unterwegs sind. Am Abend hatte Kati einen Bustransfer zu ihrem Lokal „Heimatlon“ in Steinbach-Hallenberg organisiert, wo leckere Urfladen aufgetischt wurden.

Am Sonntag wurde es dann nicht ganz so heiß wie vorhergesagt und durch den Wind in der Arena war die Hitze erträglich, auch für die vielen angereisten Eltern, die zur Unterstützung ihrer Sprösslinge gekommen waren. Nach einer Einweisung in den Umgang mit einem Kleinkalibergewehr musste beim abschließenden Staffelwettkampf einmal liegend und einmal stehend auf die großen Scheiben geschossen und dazwischen eine ca. 600 m lange Laufrunde absolviert werden. Viele der Teilnehmer schießen im Wettkampf des Schülercups noch mit dem Luftgewehr, für sie war das Kleinkaliber deshalb noch etwas fremd. Hochmotiviert und mit lautstarker Unterstützung ihrer Teamkameraden kam es zu einem spannenden Finish zwischen den Schlussläufern länderübergreifenden Staffeln, wobei die Staffel von Georgy Langer schließlich auf dem zweiten Platz landete. Im abschließenden Shootout gehörte Georgy zu den sechs besten Schützen, die bei der Siegerehrung ebenfalls ausgezeichnet wurden.

Drei perfekt organisierte Tage vergingen wie im Flug vergangen und es war für alle eine gelungene Veranstaltung. Kati Wilhelm zeigte sich zuversichtlich, dass es auch im nächsten Jahr ein KatiCamp geben wird. „Ich denke, dass wir auf jeden Fall weitermachen werden, wir haben uns zwischenzeitlich gut etabliert“. Unterstützung kommt dann wohl auch vom Deutschen Skiverband.

Bericht: Ilka Schweikl
Bilder: Harald Deubert