Jugend trainiert für Olympia: Jubel in Schotten über großen Erfolg

08.03.2023

Langlauf

Vom 26. Februar bis 2. März trafen sich 95 Schulteams aus ganz Deutschland im Schwarzwald, die um acht Bundessiege in den Sportarten Skilanglauf, Skispringen, Ski alpin und Para Ski nordisch gekämpft haben. Ungewollt spannend verlief bereits die Woche vor dem Winterfinale, weil aufgrund milder Temperaturen und Tauwetter eine erneute Absage drohte. Doch gerade noch rechtzeitig wurde es kalt und winterlich im Schwarzwald. Aus Hessen hatten sich insgesamt vier Teams für das Finale qualifiziert: die Vogelsbergschule Schotten mit zwei Langlaufteams in der WKIII Mädchen und der WKIV und die Uplandschule Willingen ebenfalls mit zwei Teams in der WKIV Skilanglauf und Skisprung. Der Erfolg der Mission konnte sich sehen lassen: Am Ende des vom Skiclub Schonach ausgerichteten Wettbewerbs stellte die Schottener Schule erstmals seit vielen Jahren wieder eine der drei besten Mannschaften.

Im Wettkampf IV der Jahrgänge 2010 bis 2013 lief das Mixed-Team mit Jette Demper, Lara Breitenbach, Maximilian Bratzke und Ben Orth auf den dritten Platz und damit zur Bronzemedaille. In dieser Wettkampfklasse, die erst seit rund zehn Jahren im Programm des Bundesfinales ist, war es der größte Erfolg für die Gesamtschule. Im ersten Teil des Wettkampfprogramms, einem Lauf in der freien Technik, mussten die Teilnehmer in der Wettkampfklasse IV bei guten Bedingungen eine Distanz von 1,4 Kilometer absolvieren. Zusätzlich waren zwei technische Aufgaben eingebaut, ein Slalomlauf um Stangen und ein Laufen um einen markierten Kreis. Zu einer Mannschaft gehörten zwei Mädchen und zwei Jungen. Die beste Zeit für das Schottener Team erzielte Ben Orth (4:26,4 Minuten), womit er den sechsten Platz unter 139 Startern belegte. Auf den Plätzen 24 und 25 folgten Maximilian Bratzke (4:51,2 Minuten) und Lara Breitenbach (4:51,3 Minuten). Jette Demper belegte den 44. Rang (5:13,3 Minuten). Damit lag die Mannschaft der Vogelsbergschule in der Gesamtwertung auf dem vierten Platz. Zum Bronzemedaillenrang, den nach dem ersten Tag das Team des Sportcampus Klingenthal innehatte, fehlten 23 Sekunden. Im folgenden Staffellauf über 4 mal 1,4 Kilometer holten sich die Schottener Jungen und Mädchen hinter der überragenden Mannschaft des Werdenfels-Gymnasiums aus Garmisch Partenkirchen den zweiten Platz in 15:39,0 Minuten. Als letzter Läufer konnte Ben Orth dabei den stark aufkommenden Schlussläufer des Gymnasiums Hohenschwangau um eine Zehntelsekunde auf Rang drei verweisen. Viel wichtiger aber für das Trainer- und Betreuerteam Axel Preiß, Kristina Frech und Elke Demper war der Rückstand  der Schulmannschaft aus dem Vogtland. Für das Team aus Klingenthal blieben die Uhren bei 16:05,7 Minuten stehen. Damit war klar, dass die Vogelsbergschule in der Endwertung den dritten Platz belegte – mit 4,1 Sekunden Vorsprung. In derselben Altersklasse landete das Team der Uplandschule Willingen mit Jannis Rummel, Emma Paulus, Tom Rumpp, Felix Rummel, Tessa Witzel und Anna Schennen auf einem ebenfalls guten zehnten Platz unter den 25 Teams. Bester Starter in der Einzelwertung war hier Jannis Rummel, der in 4:43,1 min. Platz 18 erreichte, die Willinger Staffel konnte sich über Platz 8 freuen.

Im Wettkampf III der Jahrgänge 2008 und älter waren nur reine Mädchen- beziehungsweise Jungenmannschaften startberechtigt. Die Schottener Mädchen nahmen als einziges Team aus Hessen überhaupt den Wettbewerb gegen weitere 18 Schulmannschaften auf, darunter auch aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Berlin. Beste Läuferin der Vogelsbergschule auf der 1,8 Kilometer langen Strecke war Jana Demper (7:23,2 Minuten), die auf Platz 24 gewertet wurde. Den 49. Beziehungsweise 51. Rang belegten Katharina Haack (8:17,0 Minuten) und Jil Bulin (8:25,0 Minuten). Lena Looso (9:17,6 Minuten) und Pia Heusohn (9:25,6 Minuten) wurden auf den Plätzen 65 und 68 unter 123 Teilnehmerinnen gewertet. Für das Staffelrennen setzte Trainer Axel Preis Jana Demper, Katharina Haack und Jil Bulin ein.  Mit ihrem elften Platz konnten sie sich in der Gesamtwertung vom zehnten Rang nach dem Einzellauf noch auf Rang neun in der Schlusswertung verbessern. Das Bundesfinale gewannen überlegen die Skilangläuferinnen des Sportgymnasiums Oberhof vor dem Team der Eliteschule des Wintersports aus Oberwiesenthal. Platz drei belegte das Gertrud-von-Le-Fort-Gymnasium Oberstdorf. Der Skisprung-Nachwuchs der Uplandschule  erreichte in einem stark besetzten Teilnehmerfeld mit dem Team Lena Kühne, Paul Rummel, Britta Kühne, Johannes Modjesch und Jonas Strake Platz zehn der Gesamtwertung.

Besonders große war die Freude nach der Heimkehr der Teams in Schotten: „Wir haben spontan einen Empfang organisiert“, freute sich Schulleiter Norbert Schwing. Er konnte Vertreter der Stadt Schotten, des Vogelsbergkreises und den Präsidenten des Hessischen Skiverbandes, Dr. Werner Weigelt, in der Aula der Schule begrüßen. „Mit diesem Ergebnis hatten wir niemals gerechnet. Das ist der Wahnsinn. Wir sind sehr stolz und von den Leistungen unserer beiden Mannschaft beeindruckt“, betonte Trainerin Kristina Frech als Vertreterin vom Fachbereich Sport, als sie den beteiligten Mädchen und Jungen unter tosendem Beifall vieler Mitschüler und Eltern Medaillen, Urkunden und Präsente überreichte. Die im Rahmen des Bundesfinales ausgetragenen Wettbewerbe, ein Einzellauf und ein Staffellauf, fanden auf einer anspruchsvollen Strecke statt, auf der kürzlich die Nordisch Kombinierten einen Weltcup ausgetragen hatten. Weigelt betonte die Bedeutung des Schulwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ für die Nachwuchs- und Talentförderung im Skilanglauf. „Das ganze Team der Vogelsbergschule, die aktiven Kinder und Jugendlichen, die Trainer und Betreuer und nicht zuletzt die Eltern mit ihrer Unterstützung haben eine große Leistung vollbracht“, freute sich der Präsident des Skiverbandes. Glückwünsche gehen natürlich ebenfalls nach Willingen an die Teams der Uplandschule, die sich in ihren Wettkampfklassen wacker geschlagen haben.

Bericht: S. Weil, S. Wintershoff
Bilder: S. Weil, H. Stündl, E. Mengel