Tom Gombert gewinnt beide Rennen im Deutschlandpokal

20.12.2017

Biathlon

Geschossen haben sie ganz gut, läuferisch müssen sie noch zulegen. Tom Gombert mit zwei Siegen bei den Junioren, Christopher Niggemann mit einem fünften Platz und Marie Zeutschel als Neunte waren aus Sicht des HSV beim Biathlon-Deutschlandpokal am stärksten. Nach dem Lehrgang in Norwegen und dem Feinschliff in den Tagen zuvor in Seefeld waren die Sportler des SC Willingen im Martelltal gleich richtig gefordert. „Die Höhe, die kurzen Runden und drehende, oft böige Winde“, zählte Landestrainerin Susen Fischer die schwierigen Rahmenbedingungen auf. 

Besonders im Super-Einzel am zweiten Tag auf der 1,5-Kilometer-Runde, die fünfmal zu bewältigen war, konnte sie angesichts des permanent wechselnden Windes von außen kaum Einfluss nehmen. „Die Sportler mussten das bei jedem Schuss selbst einschätzen“, fand sie die Reaktionen und die Resultate entsprechend ok. Tom Gombert setzte sich in 22:23,7 Minuten, darin enthalten jeweils 15 Strafsekunden für jeden seiner fünf Fehler, gegen die neun anderen Junioren durch. Damit hat er seine Rolle als Ersatzmann hinter dem siebenköpfigen Team, das zeitgleich beim IBU-Juniorcup unterwegs war, gerechtfertigt. Denn es reichte auch zu Platz eins im parallel ausgetragenen Alpencup. Dort war er im 10-km-Sprint am Tag zuvor Dritter gewesen. In der nationalen Wertung hatte sich der Bundespolizist in 29:54,4 um hauchdünne 0,5 Sekunden vor dem Luisenthaler Tim Wolter (beide zwei Strafrunden) durchgesetzt. Sein Teamkollege Philipp Rehbein belegte die Plätze sieben und acht. 

Bei der Jugend II brachte sich Christopher Niggemann mit Rang fünf im Super-Einzel für den am Ende für eine Kadereinstufung wichtigen Gesamtplatz sechs ins Gespräch. Mit bis dahin nur zwei Fehlern verspielte er mit gleich drei „Fahrkarten“ im letzten Stehendschießen bei 37,9 Sekunden Rückstand vielleicht sogar den Sieg. Im Einzel hatte er sich mit dem neunten Platz begnügen müssen. Jan Lohschmidt hatte in der Höhe Probleme mit der Luft, leistete sich aber auch sieben und zehn Fehler. So reichte es nur für die Ränge 26 und 23.

„Sehr gut an beiden Tagen“, fand Fischer die Vorstellungen von Marie Zeutschel. Durch einen Kreuzbandriss im Sommer gehandicapt, überraschte sie als jüngerer Jahrgang der Jugend II mit den Plätzen 13 und im Super-Einzel als Neunte. Die Usselnerin ließ auch ihre Vereinskameradin Leonie Litzenbauer, die 15. und 14. wurde, hinter sich. Insgesamt zog Fischer deshalb nur ein befriedigendes Fazit, „weil es läuferisch noch nicht passt“. Dabei waren die Techniker Dirk Kramer und Gerhard Nies extra einige Tage früher angereist, um die besten Schliffe herauszutesten. Der nächste Deutschlandpokal ist am ersten Januar-Wochenende im Schwarzwald.

Parallel konnte Sven Lohschmidt ein erstes Ausrufezeichen in der noch jungen Saison setzen: der Willinger lief und schoss sich im Sprintrennen des IBU-Juniorcups in Ridnaun auf den achten Platz unter 112 Startern. „Das war richtig gut“, kommentierte die Fischer die Leistung des in Mittenwald stationierten Sportsoldaten. Zum Auftakt des Winters war Lohschmidt bei den ersten Wettkämpfen in Obertilliach nur 43. und 45. geworden. Beim ersten Auftritt in Südtirol hatte es noch nicht so gut geklappt. Im Einzel über 15 Kilometer waren fünf Strafminuten einfach zu viel. Mit 4:28,3 Minuten Rückstand auf den siegreichen Vasilii Tomshin aus Russland (45:10,0/2) war Lohschmidt nur als 27. ins Ziel gekommen. Einen Tag später aber lief es richtig gut. Nur im Liegendanschlag ließ der 20-jährige Upländer eine Scheibe schwarz und nach 28:08,2 Minuten war ihm Platz acht nicht mehr zu nehmen. Er war damit zweitbester Deutscher hinter Tim Grotian (27:26,4/2), der Dritter wurde. Den Sieg holte sich der Weißrusse Dzimtry Lazouski (27:07,7/0) vor Said Karimulla Khalili (27:13,3/1) aus Russland.

Bericht: Manfred Niemeier (WLZ)
Bild: Kirsten Lau

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