Noemi Ristau übernimmt Europacup-Führung

11.01.2017

Alpin

Am vergangenen Wochenende machte die Marburgerin vom SF Blau-Gelb Marburg auf ihrer Europacup-Tour Halt im schweizerischen Veysonnaz. Mit zwei Siegen und einem zweiten Platz schob sie sich jetzt auf Platz eins vor. Zum ersten Mal startete sie in diesem Jahr in der Disziplin Super G, welche noch schneller ist, als der Riesenslalom und fuhr auf Anhieb zwei Siege ein.

Nachdem die Schülerin der Ludwig Fresenius Schule den Europacup-Stop aus schulischen Gründen in Holland im November auslassen musste, sammelte Sie schon im Dezember in Pitztal ihre ersten Europacup Punkte der Saison. Damit startete Sie auf Platz 3 liegend in das neue Jahr.

Der Schweizerische Skiverband organisierte als Ausrichter im Vorfeld schon am Freitag ein Super G Training. Das Training und der Wettkampf wurde auf der Piste de l´Ours (Bärenpiste) ausgetragen. Der weltbekannte Weltcuphang zeichnet sich durch extrem steiles Gefälle und zahlreiche Geländeübergänge aus. Mit ihrem Guide Lucien Gerkau fand Noemi Ristau  sich  auf der anspruchsvollen Piste recht schnell zurecht und konnte nach erfolgreichem Training die zwei Super-G Wettkämpfe am Samstag für sich entscheiden. Am Sonntag konnte das dankenswerterweise von der Deutschen Blindenstudienanstalt e. V. (blista) unterstützte Rennläuferpärchen  mit Damenbestzeit auch den Riesenslalom gewinnen.

Ristau muss sich durch ihren geringen Sehrest ganz auf ihren Guide verlassen, da sie weder Gelände noch Tore erkennen kann. Über ein Headset wird sie von Gerkau mit Kommandos über die Piste geführt. Der am Montag stattfindende Slalom sollte aber genau dies zum Problem werden lassen. Schon der erste Lauf bereitete den Teilnehmern aus 13 Nationen größte Schwierigkeiten. Ein Drittel des Starterfeldes schied auf der künstlich vereisten Piste schon im ersten Lauf aus. Das für die SSG Blista/ Blau Gelb Marburg startende Team rutschte mehrfach aus und konnte sich nur unter höchsten Anstrengungen in das Ziel retten. Aber auch der Konkurrenz gelang es nicht besser. Ristau legte mit einer Zeit von 55 Sekunden zunächst Damenbestzeit auf die Piste und  war nicht nur schneller als die anderen Blinden, sondern auch als die Stehende und Sitzende Konkurrenz.

Im zweiten Lauf wollte das Team das Ergebnis sicher nach Hause fahren. Ristau fädelte aber schon am sechsten Tor ein und fiel auf Kopf und Ellenbogen.  Um nicht die Punkte in der Europacup Wertung zu versäumen  entschied sich das Team, das Rennen fortzusetzen. Leicht benommen stieg Ristau zum Unglückstor zurück und setzte das Rennen fort. Erst einige Tore später wurde Ristau und Gerkau bewusst, dass das Headset durch den Sturz auf den Kopf in Mitleidenschaft gezogen worden war und nicht mehr in Betrieb war. So musste sich Ristau auf die Skigeräusche  und die lautstarken Kommandos ihres Guides verlassen um den Weg in  das Ziel zu finden. Siegerin des Tages wurde damit die Blinde Kroatin Eva Golutza.

Trotz der Panne im  Slalom konnten Ristau und Gerkau mit den Siegen im Super-G und Riesenslalom die Führung in der Gesamtwertung des Europacups übernehmen.

Im Februar zieht die Europacuptour weiter nach Kranjska Gora (Slo) und Zagreb (Cro). Aufgrund der kurz vor dem Examen befindlichen Ergotherapieschülerin Ristau steht eine Teilnahme aber noch nicht fest. Der Kampf um den Europacuptitel bleibt spannend.

Fest steht jedoch die Teilnahme an der Ende Januar stattfindenden Weltmeisterschaft im italienischen Travisio. Der Bundestrainer bestätigte am vergangenen Freitag die Teilnahme an den Disziplinen Slalom und Riesenslalom.

Fotos: U. Eckstein

Von: U. Eckstein/SF Blau-Gelb Marburg

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