Das erste Rennen bei der Junioren-Weltmeisterschaft der Biathleten und gleich die erste Medaille: Besser hätte der Auftakt für Linus Kesper vom Ski-Club Willingen nicht laufen können. Gemeinsam mit der Mixed-Staffel des Deutschen Skiverbandes (DSV) kam der 20-Jährige am Freitag im estnischen Otepää hinter Norwegen auf Rang zwei. Am Ende fehlten nur 13,3 Sekunden zu Gold. Dritter wurde Österreich. "Ich bin zufrieden mit meinem Rennen und das Ergebnis ist hervorragend", sagte Linus Kesper. Als Startläufer war Leonhard Pfund in das Rennen über 4x6 Kilometer gegangen, der sich bei schwierigen und extrem windigen Bedingungen gleich im Liegendanschlag eine Strafrunde einhandelte. Im Stehendanschlag kam er ohne weitere Extrarunde durch und übergab als Neunter an Linus, der am Schießstand gute Nerven bewies und ohne Nachlader durchkam. Beim Stehendanschlag musste der gebürtige Willinger allerdings auch einmal in die Strafrunde abbiegen und übergab als Sechster an Julia Tannheimer. Die 18-Jährige brachte das DSV-Quartett trotz einer weiteren Strafrunde zurück an die Podestplätze und übergab als Vierte an Schlussläuferin Marlene Fichtner, die sich dann noch auf Rang zwei vorkämpfte. "Die Staffel hat bekanntlich ihre eigenen Gesetze", freute sich Linus über die Silbermedaille.

Am Sonntag gab es dann direkt den nächsten Grund zur Freude: Im Einzelrennen über 15 Kilometer lief Linus Kesper auf einen hervorragenden sechsten Platz. Als 35. von 104 Startern war er auf die Strecke gegangen. Jeweils im Stehendanschlag ließ er eine Scheibe stehen und kassierte dafür zwei Strafminuten. Nach 41:01 Minuten und mit 1:10 Minuten Rückstand auf den Sieger, Teamkollege Leonhard Pfund, kam er ins Ziel. "Platz sechs bei der JWM, das ist einfach ein geniales Ergebnis, womit ich sehr zufrieden bin", sagte Linus und ergänzte: "Ich habe mich läuferisch sehr gut gefühlt. Ich bin etwas entspannter ins Rennen gestartet, habe nicht direkt Vollgas gegeben, um erst einmal reinzufinden, und mit dem Schießen hat es auch super geklappt." Zufrieden war er auch mit den Bedingungen. „Am Schießstand hatten wir fast gar keinen Wind und die Strecke ist über Nacht gefroren und war in einem guten Zustand."

Weiter geht es am Mittwoch mit einem Sprint über zehn Kilometer. "Am Montag haben wir erst einmal Zeit, um uns zu erholen, am Dienstag steht Training auf dem Programm und dann bin ich gespannt, was im Sprint herauskommen wird. Ich bin jedenfalls schon heiß auf den Wettkampf", so Linus. Donnerstag folgt noch der Massenstart über zwölf Kilometer, bevor zum Abschluss der JWM am Samstag die Staffeln anstehen.  

Bericht: Friederike Weiler
Foto: DSV