Schneechaos nicht nur für den Stützpunkt West in Sölden

22.11.2019

Alpin

Eigentlich wollte das Alpinteam des hessischen Stützpunktes West auf dem Tiefenbachgletscher Slalom und Riesenslalom trainieren. Aber dann schlug der Winter mit allen Facetten dazwischen. Wer wie Nils Uhde bereits donnerstags dort war, genoss leere Pisten bei Traumwetter im Bereich des Gigijoch. Freitags ging dann durch Föhnsturm und extreme Schneefälle nichts mehr, Gletscher und Gletscherstraße gesperrt und zerwühlte Neuschneepisten im Winterskigebiet Gigijoch. Dennoch arbeitete Lehrgangsleiterin Fabiola Dengler mit einem kleinen Team an der bewegungsbereiten Grundposition, der Körperregulation und koordinativen Aspekten.

Freitagabend traf der Rest des Teams mit Co-Trainer Heiko Müller ein und Samstag kam Jochen Reinders die 100 km von seinem neuen Tiroler Wohnort für einen Tag dazu. Wegen der riesigen Neuschneemengen blieben Samstag erneut beide Gletscher gesperrt und nur am Gigijoch wurden zwei Sessellifte geöffnet für tausende Skifahrer. Endlose Wartezeiten, weiche, zerfahrene Pisten, extreme Lawinengefahr - an Stangenfahren war nicht zu denken. Im weichen Schnee wurde trainiert, den Kantwinkel in verschiedenen Radien zu erhöhen und eine saubere Schwungsteuerung zu erreichen. Nachmittags dann noch verschieden Technik Varianten in buckligem Gelände und Hotlines -als „natürliche Alternative“ von gebundenen Wegen.

In der Nacht dann wieder extreme Schneefälle und wegen Lawinengefahr musste Sonntagmorgen ab 10 Uhr die Bundesstraße nach und von Sölden gesperrt werden. Vier unserer Teilnehmer schafften es noch aus dem Tal heraus, der Rest des Teams dagegen blieb eingeschneit und musste noch eine zusätzliche Übernachtung auf Montag dranhängen. Nach Räumung der umgestürzten Bäume und Lawinen konnten alle Skifreunde Montagvormittag nach 10 Uhr das Tal unbeschadet verlassen.

Ähnlich chaotische Zustände herrschten einige Kilometer weiter im Stubaital, wo die Jugendleiterfortbildung und die Zentrale Fortbildung Alpin 1 des HSV stattfanden. Zwei Meter Neuschnee und infolgedessen hohe Lawinengefahr führten zu einer mehrtägigen Sperrung von Straße und Skigebiet. Hier war nicht nur am Sonntag Flexibilität bei der Abfahrt mit Skiern über die Gletscherstraße bis nach Volderau, sondern auch beim finden von Ausweichmöglichkeiten nötig. Der Hintertuxer Gletscher erwies sich als gute Wahl, trotz stürmischer Bedingungen und Windgeschwindigkeiten von teilweise mehr als 100 km/h konnten die ersten Schneetage gesammelt und der diesjährige Fortbildungsschwerpunkt "koordinatives Skifahren" kreativ umgesetzt werden. Nichtsdestotrotz war das verschneite Wochenende in Tirol ein gelungener Einstand für alle Übungsleiter oder die, die es noch werden wollen. Anpassungsfähigkeit und alternatives Skifahren waren gefragt und musste gegebenenfalls erlernt werden, um auch bei erschwerten Bedingungen Gruppen sicher anzuleiten. Die zum Wochenende zunächst angekündigte Wetterberuhigung wird es aber offenbar nicht geben - so müssen auch die Teilnehmer des Skilehrertrainings und der Fortbildung des Skibezirks 3 wohl eine unfreiwillige Skisafari in Kauf nehmen.

Bericht und Bilder: Jochen Reinders und Kevin Nickel

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