Am vergangenen Wochenende machte der DSV Schülercup S12/13 Station in Winterberg. Beim ersten von insgesamt drei Wettkampfwochenenden der Saison 2023/24 zeigte sich das Wetter mit stürmischem Wind und ersten Schneeflocken von seiner rauen Seite. Die Willinger Skispringerinnen und Skispringer konnten den Bedingungen jedoch trotzen und sogar Medaillen mit nach Hause nehmen.

Erstes Highlight im vollgepackten Programm war nach einigen Trainingssprüngen der Grundsprung-Wettbewerb am Freitag. Bei diesem Format, das mittlerweile sein zehnjähriges Jubiläum feiert, werden von den Sportlern Aufnahmen aus verschiedenen Perspektiven angefertigt und in Zusammenarbeit mit dem IAT Leipzig ausgewertet. Der Vergleich mit der idealen Technik und Position in Anfahrt, Flug und Landung entscheidet schließlich darüber, ob man in die Kategorie „Gold“, „Silber“ oder „Bronze“ fällt und dementsprechend 100, 60 oder 30 Punkte für die Schülercup-Gesamtwertung erhält. Mit Bestnoten in der Anfahrt und Landung war Steffen Lingnau hier ganz vorne mit dabei und erzielte das drittbeste Ergebnis der knapp 100 Teilnehmer. Ben Mungenast und Britta Kühne konnten sich im Silber-Bereich platzieren.

Am Samstagmorgen ging an der Schanze dann erst einmal gar nichts: Der Wind wehte so stark, dass an Skispringen nicht zu denken war. Kurzerhand wurde das Programm umgestellt und zunächst ein Crosslauf-Massenstart für die Nordische Kombination ausgetragen. Nach bangen Blicken auf die Windfähnchen fiel im Lauf des Nachmittags dann die Entscheidung, dass doch noch ein Sprungwettkampf durchgeführt werden konnte. Dieser wurde auf einen Wertungssprung verkürzt, in dem also alles passen musste. Und das tat es bei Steffen Lingnau – mit einem Sprung auf 45,5 Meter und Haltungsnoten von 19,0 erreichte er den zweiten Platz in der Altersklasse S13 (120,6 P.) und musste nur Frederick Adam (SV Baiersbronn; 121,8) den Vortritt lassen. Ben Mungenast sprang 35 Meter und kam auf Rang 19. Auch die Mädchen hatten mit den Windbedingungen zu kämpfen. Britta Kühne landete beim Sieg von Lyn-Caja Koch (SC Motor Zella-Mehlis) nach einem Sprung auf 26 Meter im Mittelfeld (Platz 16). Anna Gröticke belegte in der offenen Klasse S14 der Mädchen Rang 4.

Am nächsten Vormittag starteten die Sportlerinnen und Sportler dann bei Schneefall in den Teamwettkampf. Bei den Mädchen ging Britta Kühne zusammen mit Antonia Wegmann und Antonia Schneider vom Bayerischen Skiverband in einer verbandsübergreifenden Mannschaft an den Start. Und Trainer Jörg Pietschmann stellte zufrieden fest, dass Britta bessere Sprünge als am Vortag gelangen. Als Startspringerin in beiden Durchgängen legte sie mit 33,5 und 30,5 Meter die Grundlage für einen tollen dritten Platz (501,5 P.) unter den 11 Teams hinter Thüringen I (618,3) und Bayern I (588,8). Auch bei den Jungs lief es sehr gut: Hier gingen Steffen Lingnau und Ben Mungenast gemeinsam mit Felix Kippes und Max Ehrenreich vom SK Meinerzhagen im Team HSV/WSV an den Start. Ben legte als erster Springer 37,5 Meter vor, ehe Felix bei der Landung stürzte und dadurch Haltungsnoten einbüßte. Die Mannschaft kämpfte sich mit weiten Sprüngen auf 43 und 42 Meter von Max jedoch wieder heran und schließlich sicherte Steffen dem Team mit 47,5 und 47 Metern – an diesem Tag die besten Sprünge des gesamten Felds – den fünften Platz (828,7 P.). Es gewann Baden-Württemberg I (938,2 P.) vor Bayern I (884,5) und Baden-Württemberg 2 (856,7).

Neben dem sportlichen Kräftemessen wurde auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm geboten, sei es ein Quiz über 10 Jahre Grundsprung beim Trainerabend oder eine DSV-Infoveranstaltung für die Eltern im Winterberger Kino. Mit von der Partie war auch Emmi Bickelhaupt, die sich als HSV-Sprungrichterin über ihre Premiere auf nationaler Ebene freuen konnte. Nun fiebern die Sportler bereits dem Winter und damit den Schülercup-Wettkämpfen in Schmiedefeld und Johanngeorgenstadt entgegen.

Bericht: Jan Simon Schäfer
Bilder: SCW