Auch in diesem Jahr fanden sich wieder vierzehn Unentwegte in den Wäldern Thüringens, um sich in den Geheimnissen des nordischen Skilaufs aus- oder fortzubilden. Die Schneelage in den Höhen um Oberhof lies zwar zu wünschen übrig, doch die Ortskenntnisse von Uli Speich sind exzellent. Und so fanden wir immer noch ausreichende Trainingsmöglichkeiten, um uns zumindest in der klassischen Technik zu schulen.

Für die Verfeinerung der Skatingtechnik mussten wir auf die Rollerbahn am Biathlonstadion ausweichen, deren Asphaltunterlage dick mit Kunstschnee belegt war. Gestartet wurde traditionell mit der Elementarschule und kleinen Spielen auf der Spielwiese am Wasserbehälter auf über 900 m.

Der Abend war ausgefüllt mit theoretischer Reflexion über das Gelernte und das Festhalten der Inhalte auf den mitgebrachten Laptops. Die Fortbildner im Bereich „Snowshoeing“ frischten ihre Kenntnisse in der Orientierung mit Übungen an Kartenausschnitten, Geodreieck und Kompass auf.

Am Freitagmorgen starteten wir mit der Skatingtechnik auf der Skirollerstrecke. Nachdem wir uns einige Runden lang wieder ans Sportgerät gewöhnt hatten, standen methodische Hinführung zu den Techniken 1-2, 2-2 und 2-2 mit aktivem Armschwung auf dem Plan. Nach anstrengenden Runden auf dem kupierten Kurs ließen wir es mit Pendeltechnik, despektierlich Ladystyle genannt, ruhig ausklingen.

Nach der Mittagspause folgten für die Skater, die alternativ auch die Snowshoefortbildung absolvierten, Übungen mit dem Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS). Diese Auffrischung des in der Modulausbildung gelernten Umgangs mit VS-Gerät ist bei jeder Fortbildung unabdingbar, zumal die Lawinengefahr auch in den Mittelgebirgen nicht unerheblich ist und oft unterschätzt wird. Der Abschluss war eine Tour zum Forsthaus am Sattelbach.

Ab 19:00 Uhr folgte das Theorieprogramm unter dem Thema: Schneeschuhlaufen mit Kindern. Zunächst starteten wir mit einer Ideensammlung für das Einstiegsalter ab 6 Jahren. Hier standen im Mittelpunkt: Spielerisches Erleben der Schneeschuhe; Entengang, schlurfen, Yeti, Entdecken der Umgebung mit den Schneeschuhen; Wächtenspringen,  Tierspuren finden, unterschiedliche Bäume suchen, Naturschätze sammeln, Staffellauf, wer hat Angst vor…, Ballonzertreten, Handball, Frisbee, Plumpsack mit Schneeschuhen spielen; Geländeparcours gestalten und aufbauen.

Geocaching, Schnitzeljagd, Nacht- (Fackel-) Wanderung, Schneeskulpturen bauen, Iglu, Biathlonspiele.
Der Samstagvormittag war mit Prüfungslehrproben für den Modul Skiing Classic von Prüfling Klaus und Martin ausgefüllt, die ihre Aufgaben vorbildlich lösten. Die am Vorabend ausgearbeiteten Lehrproben wurden auf den Loipen mir der Teilnehmergruppe in die Praxis erprobt und umgesetzt. Die Reflexion erfolgte nach dem Abendessen in der Gesamtgruppe.

Die Schneeschuhgruppe hatte nach dem Mittagessen einen Orientierungslauf mit Karte und Kompass zur Bobbahn ausgearbeitet und machte sich auf den Weg, um „Neues“ zu entdecken. Arbeitsteilig startete man am Rondell und schlug sich nach Kompass - Marschzahl in die Büsche.  Am Wasserbehälter konnte man Helmut einmal sprachlos erleben. Sein Kompass spielte verrückt. Des Rätsels Lösung fand sich schnell: Helmut stand auf der „Leitung“. Vier Wasserleitungen mit einer Nennweite von 150 mm befanden sich unter seinen Füßen, so sagte uns ein blaues Hinweisschild. Damit hatten wir nicht gerechnet. Trotzdem wurde in der berechneten Zeit die Bobbahn gefunden und wir kehrten anschließen in der Thüringer Hütte ein, um "regionale Spezialitäten" einzulernen.  Die angebotene Pferdekutsche für den Rückweg wurde von uns dankend abgelehnt. Der Rückweg wurde einfach über den Stein 16 (HM 889)auf dem Rennsteigradwanderweg in Angriff genommen.

Am Sonntagmorgen trafen wir uns zum Abschlussgespräch und Überreichung der Bescheinigungen und Zertifikate, um anschließend die Veranstaltung mit einer Wanderung zur Veilchenbaude abzurunden.

Fotos: H. Ernst

Von: Helmut Ernst