TGV 1859 Schotten belegt 4. Platz beim Kooperationspreis Sportverein und Schule des Landessportbundes Hessen

16.08.2018

Jugend
Vereine

Kooperationen, die bilden und bewegen

Der Landessportbund Hessen (lsb h) und das Hessische Kultusministerium (HKM) haben am Dienstag fünf Sportvereine für ihre vorbildhafte Zusammenarbeit mit Schulen ausgezeichnet. Die Plätze eins bis fünf des „Kooperationspreises Sportverein und Schule“ gingen an den TV 1891 Babenhausen, den DTV „Die Kängurus“, den TV 1890 Breckenheim, den TGV 1859 Schotten und den Basketballclub Marburg.

Der mit 4.000 Euro dotierte Preis ist Teil der Kampagne „Sport bildet und bewegt – in Schule und Verein“, die der Landessportbund 2017 ins Leben gerufen hat. „Dass Sport bewegend ist, gehört zum Allgemeinwissen. Sport leistet aber auch einen wichtigen Bildungsbeitrag – weit über die Vermittlung von Werten hinaus. Zahlreiche Studien beweisen, dass sich Bewegung nicht nur auf die körperliche, sondern auch auf die kognitive Leistungsfähigkeit von Kindern positiv auswirkt. Mit unserer Kampagne möchten wir dieses Wissen in die breite Öffentlichkeit tragen“, erläuterte Prof. Dr. Heinz Zielinski, Vizepräsident Schule, Bildung und Personalentwicklung des lsb h, bei der Preisverleihung. Wichtiger Bestandteil davon sei der Kooperationspreis.

Denn: „Sportverein und Schule, das sind heute im Idealfall zwei Seiten derselben Medaille, die sich sehr gut ergänzen. Die Zusammenarbeit beider ist gerade in Zeiten von stetig wachsenden Ganztagsangeboten unabdingbar für den Erfolg der Angebote in der Schule, aber selbstverständlich  auch im Verein. Die heute ausgezeichneten fünf Sportvereine bzw. die Modelle der Kooperation von Sportvereinen und Schulen haben daher eine Leuchtturmfunktion in der hessischen Bildungslandschaft und laden geradezu zum ‚Nachmachen‘ ein“, erklärte Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz.

Die wissenschaftlichen Hintergründe erläuterte im Rahmen der Preisverleihung der Neurobiologe Dr. Max Happel vom Magdeburger Institut für Neurophysiologie. Unter dem Titel „Das aktive Gehirn“ zeigte der Wissenschaftler den rund 90 interessierten Zuhörern auf, wie Bewegung das Lernen beeinflusst – und warum die Arbeit der Preisträger deshalb so wichtig ist.

Vierter Platz: TgV 1859 Schotten (Sportkreis Vogelsberg)

Als „Kooperation mit Tradition“ bezeichnete Laudator Prof. Dr. Heinz Zielinski die Zusammenarbeit zwischen dem TGV 1859 Schotten und der Vogelsbergschule Schotten. Die Verzahnung mit der kooperativen Gesamtschule (Klasse 5 bis 10) besteht bereits seit Mitte der 60er Jahre und wurde kontinuierlich ausgebaut. Wichtige Voraussetzungen dafür wurden beim Bau einer neuen Sporthalle geschaffen, die nach den gemeinsamen Ideen von Verein und Schule eingerichtet wurde. „Ob Sportgeräte, Kraftraum oder Veranstaltungsmaterialien – vieles davon wird von beiden Partnern benötigt und in Schotten deshalb auch gemeinschaftlich genutzt“, erläuterte Zielinski. Enge persönliche Verflechtungen halfen zusätzlich, die Zusammenarbeit zu intensivieren.

Einmalig unter den Preisträgern ist die Verbindung von Breiten- und Leistungssport innerhalb der Kooperation: In den 80er Jahren wurde der Schwerpunkt auf die Talentsuche und Talentförderung im Skilanglauf gelegt. In den Sommermonaten erweiterten als Vorbereitung darauf die Ausdauersportarten Mountainbiken und Laufen das gemeinsame Angebot. Heute gibt es Talentaufbau- und Talentfördergruppen, für die auch die Schlossbergschule Ulrichstein und die Grundschule Schotten einbezogen werden. Es gibt eine Lehrer-Trainer-Stelle an der Vogelsbergschule, und die Anbindung an das Leistungszentrum Willingen ist erfolgt.

„Wie immer gilt aber der Spruch: Ohne Breite keine Spitze. Ich finde es deshalb toll, dass die Kooperation heute auch auf breitensportliche Angebote setzt und eine inhaltliche Rückkopplung zwischen Schule und Verein stattfindet“, sagte Zielinski. Beispielsweise wurde aufgrund des regen Interesses an der Mountainbike-AG der Schule die Sportart auch in den Verein integriert. Inzwischen können beide Partner nicht nur auf Erfolge bei Wettbewerben, sondern auch auf eine breite Basis in diesem Bereich blicken.

Bericht: Pressemitteilung Landessportbund Hessen

Bild: Landessportbund Hessen