Nadine Horchler bei der EM mit zwei Medaillen und einmal Platz 4

21.02.2019

Biathlon

Nadine Horchler hat zum Auftakt der Biathlon-Europameisterschaft in Weißrussland einen vierten Rang im Einzel über 15 Kilometer verbucht. Mit Startnummer vier war die 32-Jährige schon früh ins Rennen in Minsk gegangen – und dann hieß es warten, denn erst zur Halbzeit wusste die für den SC Willingen startende Athletin, was ihre Zeit von 49:28,1 Minuten wert war. Als Hanna Öberg die Ziellinie überquerte war klar, dass aus einer Medaille nichts wird. Die Schwedin, Olympiasiegerin von 2018 auf dieser Strecke, ist eine der Weltcup-Starterinnen, die für die WM in Östersund (ab 7. März) noch einmal an ihrer Form feilen wollte. Das funktionierte: Öberg räumte zu Beginn alle Scheiben ab und verfehlte danach dreimal je eine Scheibe. 1:15 Minuten schneller war sie im Ziel als Nadine Horchler, die mit 0-1-1-1 ebenfalls drei Strafminuten aufwies und nur zu Beginn fehlerfrei blieb. Die Ukrainerin Yuliya Zhuravok, die nur eine Fahrkarte schoss, holte mit 32 Sekunden Rückstand Silber. Bronze ging an die Weißrussin Irina Kryuko (0-0-1-1/+41,5 Sekunden). Hinter Horchler wurde Janina Hettich (0-2-0-1/+1:50) Fünfte.

Doch bei der Mixed-Staffel landete Nadine Horchler zusammen mit ihrem Team auf Platz zwei und holt sich damit die Silber-Medaille. In der Staffel über 2x6 sowie 2x7,5 Kilometer, die von je zwei Frauen und Männern gelaufen wird, war am Ende nur Schweden schneller unterwegs. "Es war ganz besonders heute, auch wenn ich direkt am Anfang einen Nachlader zu viel gebraucht habe", sagte Horchler. Denn mit zwei Nachladern war sie in den Wettkampf gestartet. Auch im Stehendanschlag ging ein Schuss daneben. Unterm Strich waren das drei Nachlader – die übrigen drei Athleten brauchten insgesamt auch nur drei. Horchler übergab als Achte mit knapp 28 Sekunden Rückstand an Janina Hettich, die nach zwei weiteren Nachladern als Siebte ins Ziel kam. Der Rückstand hatte sich bereits verdoppelt. Die Männer rissen schließlich das Ruder mit starken Leistungen am Schießstand und auf der Strecke noch herum. Lukas Fratzscher zielte nur einmal daneben und brachte die Deutschen auf Rang zwei. Philipp Horn traf alle zehn Scheiben auf Anhieb und machte Silber hinter Schweden perfekt.

Zum Finale konnte sich Nadine schließlich noch eine Einzelmedaille sichern: In der Verfolgung über zehn Kilometer stand sie am Sonntag als Dritte auf dem Podest. Als 15. war die 32-Jährige ins Rennen gestartet und machte nach und nach Boden gut, die ersten zehn Schuss traf sie ins Schwarze, beim dritten Anschlag handelte sie sich dann den ersten und einzigen Fehler ein. Die Uhr stoppte nach 28:32,8 Minuten, damit war Bronze sicher. Den Sieg schnappte sich die Russin Ekaterina Yurlova-Percht, die 49,4 Sekunden schneller als Nadine Horchler unterwegs war und ebenfalls einmal in die Strafrunde musste. Rang zwei ging an die Weißrussin Iryna Kryuko (28:20,9/1 Fehler). Mit zwei Medaillen im Gepäck ging es für Nadine Horchler auf die Heimreise. Jetzt steht eine kurze Verschnaufpause an, bevor es am 1. März beim vorletzten IBU-Cup für die Biathleten in Estland weiter geht.

Bericht: Friederike Weiler
Bild: IBU