Nadine Horchler beendet Karriere in Ruhpolding

28.02.2020

Biathlon
Nadine Horchler mit Familie

Jetzt steht ihre Entscheidung fest: Nadine Horchler (SC Willingen) wird am Wochenende ihren letzten Wettkampf als Biathletin bestreiten. „Am Samstag laufe ich mein letztes Rennen in Ruhpolding“, teilte die gebürtige Ottlarerin am Montag auf der Social-Media-Plattform Instagram mit und fügte hinzu: „Ich schaue mit einem weinenden Auge (nach 20 Jahren Biathlon und 14 Jahren als Profi, dass es nun wirklich vorbei ist) und mit einem lachenden, glücklichen Auge auf die ereignisreiche und tolle Zeit zurück.“ Bei den Deutschen Roller-Meisterschaften vergangenen Herbst hatte sich die Wahl-Mittenwalderin nicht für den Weltcup empfohlen. Außerdem qualifizierte sie sich nicht für den zweitklassigen IBU-Cup, der fest eingeplant war. Stattdessen hieß es Alpencup und Deutschlandpokal. „Auch wenn meine letzte Saison sportlich völlig anders lief, wie ich sie mir im Mai 2019 vorgestellt habe,  hat sich vieles zum Positiven gewendet“, so die 33-Jährige, die im Oktober 2019 ein Psychologie-Studium in Österreich startete.

Ihren Heilpraktiker für Psychotherapie hat sie bereits vor drei Jahren abgeschlossen – für die Zeit nach dem Sport. Denn sie gehört zu denen, die gern planen, nichts spontan entscheiden. Auch wenn sich im Leistungssport leider wenig planen lässt, wie ihre letzte Saison zeigt. Ihr Weltcup-Debüt gab Nadine übrigens im Winter 2010/11, am 22. Januar 2017 feierte sie ihren größten Erfolg: ein Sieg im Massenstart von Antholz. Trotzdem war ihre Karriere geprägt vom Kampf umd Start- und Kaderplätze - und Durchhaltevermögen. Bezeichnend dafür war der Winter 2010, als sie nebenbei in Mittenwald als Kellnerin arbeitete, um ihren Sport finanzieren zu können, da sie aus der Sportfördergruppe der Bundeswehr genommen wurde. Jahr für Jahr trat sie mit dem Ziel an, sich für den Weltcup zu qualifizieren, sich dort zu etablieren. Doch von Jahr zu Jahr wurde es schwieriger. Deswegen der Entschluss: 2020 ist Schluss. Daher ließ sie nun ihre jüngere Schwester Karolin wissen: „Stell schon mal den Sekt kalt.“ Denn der letzte Deutschlandpokal ihrer Karriere findet am Wochenende in Ruhpolding statt, der Wahlheimat von Karolin Horchler. Und das soll entsprechend gefeiert werden.

Bericht und Bild: F. Weiler