Hessischer Langläufer bei Winter World Masters Games und Dolomitenlauf unterwegs

28.01.2020

Langlauf
Andreas Herbst
Nils Weirich (links) mit Team
Michael Henning

Auf der Suche nach Schnee sind fünf  Sportler  aus Hessen  zu großen Langlaufveranstaltungen ins Nachbarland Österreich gereist.  Während  Jan Ulbrich und Andreas Herbst (TGV Schotten), Manfred Jöckel (SC Lanzenhain), Michael Henning (TSV Carlsgrün) bei den Winter World Masters Games (WWMG) in Seefeld teilnahmen startete  Nils Weirich (TGV Schotten) bei Dolomitenlauf in Lienz.

Die WWMG ist das weltweit größte Wintersportfestival für über 30-jährige. Mehr als 3000 Sportler und Begleitpersonen erlebten im Rahmen dieser Multisportgroßveranstaltung unvergessliche Momente. Die WWMG ist vom olympischen Komitee (IOC) anerkannt und gibt Hobbyathleten die einzigartige Möglichkeit mit ehemaligen Sportstars an den Start zu gehen. Bei den nordischen Wettbewerben in Seefeld starten zum Beispiel der zweifache Sieger der Vierschanzentournee Andi Goldberger oder die dreifache Weltmeisterin im Skilanglauf Anette Boe aus Norwegen. Beide ehemaligen Weltklasseathleten gewannen ihre Altersklassen dann auch deutlich. Insgesamt deckten zwölf Sportarten beinahe die ganze Bandbreite des Wintersports ab. Neben den nordischen Disziplinen Skisprung, Langlauf und nord. Kombination traten auch Sportler aus aller Welt beim Eishockey, Ski Alpin, Curling, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Biathlon, Short Track und weiteren Disziplinen gegeneinander an. Die Veranstaltung  findet nur alle fünf Jahre statt und wurde im Gegensatz zu den Sommerspielen erst zum dritten Mal ausgetragen.

Die vier Sportler aus dem Vogelsberg hatten sich ein anstrengendes Programm ausgesucht.  Sie traten im Skilanglauf in der klassischen bzw. in der Skating Technik an und hatten in sechs Tagen vier Wettbewerbe zu absolvieren. Neben den Distanzrennen über 30 km, 7,5 km und 15 km stand zum Abschluss der Höhepunkt mit der 4x4km Staffel an. Die Rennen fanden auf den schweren Strecken der letztjährigen FIS Weltmeisterschaft in Seefeld mit steilen Anstiegen und rasanten Abfahrten statt, dabei wurden auf den schmalen Langlauflatten Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 60km/h erreicht und auf der 30 km Strecke waren fast 700 Höhenmeter zu überwinden.

Natürlich merkte man den vieren die fehlenden Schneekilometer auf heimischen Loipen an doch die Skilanglauf  Spezialisten konnten sich in ihren jeweiligen Altersklassen sogar Plätze auf dem Podium erkämpfen. Über  30km im Skaten und im Diagonallanglauf lief Michael Henning (M30) zweimal aufs Podest und holte sich beides Mal die Silbermedaille.  In der M40 erreichte Andreas Herbst als sein bestes Ergebnis über 30 km in 1:42:15 Std. einen fünften Platz während Jan Ulbrich in der M55 über 7,5 km in 0:25:08 Std. mit dem 14. Platz sein bestes Ergebnis erzielte. Manfred Jöckel  hatte sein bestes Ergebnis über 30 km Klassisch, er lief in der M60 auf den elften Rang.

Neben den drei Einzelrennen kamen die Vogelsberger Läufer auch beim Höhepunkt, den Staffelwettbewerben, zum Einsatz. Bei absolutem Traumwetter gingen über 50 Staffeln gleichzeitig auf die Strecke. In ihren jeweiligen Altersklassen kam die Staffel mit Andreas Herbst und Startläufer Michael Henning  auf Rang sieben von 16 Staffeln, während eine Altersklasse höher die Staffel mit Startläufer Jan Ulbrich auf Rang elf einlief und Manfred Jöckel einen Platz dahinter Zwölfter wurde. Doch die Ergebnisse waren für die vier Hessen  zweitrangig, der gemeinsame Wettkampf unter dem offiziellen Motto „spirit together“  mit Athleten aus aller Welt war das wichtigste bei dieser perfekt organisierten Veranstaltung.

Ganz andere Ziele hatte der fünfte Vogelsberger  und deutsche Spitzenläufer Nils Weirich beim  Dolomitenlauf im Pustertal, einem Skimarathon der Worldloppet Serie. Erstmals in seiner 50 jährigen Geschichte  wurde der renommierte Lauf in Heinfels gestartet und führte stets leicht bergab entlang der Drauradweges auf den Marktplatz von Lienz. Mit seinem neuen Team Tri  Nordic Coaching hielt sich der amtierende deutsche Marathonmeister  sehr lange in der Spitzengruppe auf und kämpfte am  Ende sogar um den Tagessieg. Nur 39 Sekunden hinter dem Gewinner Vinjar Skogsholm aus Norwegen  kam der 23-jährige Schottener  bei diesem Highspeed Marathon über 42 km  in 1:36:38 Std. auf den hervorragenden 15. Gesamtplatz von 619 Finishern.

Bleibt zu hoffen dass  sich die Schneesituation bald ändert und die Wintersportler wieder Schneekilometer auf dem heimischen Taufstein Gletscher sammeln können und nicht weite Fahrten antreten müssen um ihren Sport auszuüben.

Bericht und Bilder: Jan Ulbrich