JWM Skisprung: Göbel und Spiewok bringen zwei Medaillen aus Zakopane mit

07.03.2022

Skisprung

Schon beim ersten offiziellen Training für die Junioren-WM in Zakopane, bei der die Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Weissrussland nicht starten durften, konnten Michelle Göbel (SC Willingen) und Simon Spiewok (TuS Neuenrade) sehr gute Sprünge abliefern und einstellige Platzierungen erreichen. Am ersten Wettkampftag glückte Michelle Göbel bei ihrer dritten Teilnahme an Junioren-Weltmeisterschaften dann eine Punktlandung: Die 18-Jährige Willingerin sprang mit 90 und 91 m sowie 203,8 Punkten als Zehnte genau in die Top ten und wurde damit beim Favoritensieg von Nika Prevc (99+99,5/240,5) aus der slowenischen Prevc-Skispringer-Dynastie beste Deutsche.  Ein dickes Lob gab es spontan aus dem heimischen Willingen von Trainer Jörg Pietschmann. „Top ten ist voll in Ordnung. Sie hatte leider im ersten Durchgang nicht die besten Bedingungen. Man braucht eben immer auch etwas Glück.“ Simon Spiewok landete mit Sprüngen von 95 und 98,5 m auf Rang 14.

Nach zuletzt Bronze in Oberwiesenthal noch mit den inzwischen in den Weltcup aufgerückten Selina Freitag und Josephin Laue lag am Samstag sogar für das DSV-Quartett wieder der zweite Platz hinter den schier unschlagbaren Sloweninnen (888,5)  in der Luft. Vor dem letzten Durchgang trennten beide Quartetts nur 0,3 Punkte. Doch Nagomi Nakamaya sprang mit 98,5 m weiter als die gesundheitlich leicht angeschlagene Göbel (96,5+92 m) und bekam auch die besseren Noten. Die Freude über Bronze war bei Christine Feicht (86,5+84,5), Anna-Fay Schwarzenberg (97+94,5), Pia Lilian Kübler (95+91,5) und der Hessin dennoch riesig. „Wir sind ein cooles Team“, freute sich die 18-Jährige Willingerin. Slowenien mit der Einzelweltmeisterin Nika Prevc war nicht nur an diesem Tag eine Nummer zu groß für die sieben übrigen Mannschaften. Japan (784,0) lag am Ende doch noch recht klar vor Deutschland (765,0), das aber die höher eingeschätzten Österreicherinnen (738,3) deutlich hinter sich lassen konnte. Göbels Leistung ist dabei noch höher einzuschätzen, da sie sich nach dem Einzelwettbewerb gesundheitliche nicht auf der Höhe gefühlt hatte und nach dem Training am Vortag auch den Probedurchgang auslassen musste. Noch am frühen Morgen klagte sie über Kreislaufprobleme. Das Team von Simon Spiewok landete hinter Österreich und Norwegen auf Platz 3, so dass er die zweite JWM-Medaille an den Stützpunkt Winterberg/Willingen holen konnte.

Zwölf Mixed-Teams bedeuteten am Sonntag ein starkes internationales Feld mit vielen Topspringern. Österreich (884,4) war mit Vanessa Moharitsch, Daniel Tschofenig, Julia Mühlbacher und David Haagen zu stark für den Rest der Welt. Hinter den sehr starken österreichischen Nachwuchsathleten holte Slowenien (819,0) Silber, Bronze ging an Norwegen (772,5). Pia Lilian Kübler, Simon Spiewok, Michelle Göbel und  Luca Geyer kamen am Ende mit 754,9 Punkten auf Platz sechs, vor Deutschland lagen noch Japan (765,9) und überraschend Frankreich (759,8). Göbel hatte beim dritten Start innerhalb einer Woche wieder den Probedurchgang ausgelassen und war auf 83,5 und 90 m gekommen, Spiewok hatte zweimal 97,5 m erreicht. Auch Kübler (93 +86,5) und Geyer (94+102) blieben im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Der DSV-Nachwuchs durfte insgesamt mit dem Abschneiden zufrieden sein.

Bericht: F. Weiler
Bilder: Andre Pschera/F. Weiler