Bei dem Fis Cup in Kranj am 02. und 03.09. fehlte Michelle Göbel nicht viel zum Podest. Die Willinger Skispringerin belegte beim top besetzten Feld am ersten Tag beim Sieg der Team-Olympiasiegerin Nika Kriznar aus Slowenien Platz acht. Am zweiten Tag steigerte sie sich und landete beim Triumph von Nika Prevc aus der slowenischen Springerfamilie auf Platz fünf. Diesen nahm die angehende Abiturientin mit 166 Punkten auch in der Gesamtwertung als beste Deutsche ein. Schon im Training war Göbel bei 106,5 m gelandet. Im Wettkampf kam sie am Freitag dann auf 93 m und 102 m, ebenfalls 102 m und 95 m wurden auf der HS 109 Schanze am Samstag für sie gemessen. Die Konkurrenz war stark: Kriznar war auch Gesamt-Weltcupsiegerin, Olympiadritte im Einzel und hatte den Weltcup in Willingen gewonnen. Prevc war zuletzt zu Europas Junioren-Sportlerin gewählt worden. Juliane Seyfarth wurde zwei Mal disqualifiziert, die anderen DSV-Mädchen lagen weiter zurück.

„Sauber! Es geht aufwärts“, kommentierte Trainer Jörg Pietschmann von daheim. „Das waren mit Abstand die zwei anstrengendsten Wettkampftage, die ich jemals erlebt habe. An beiden Tagen waren wir jeweils sieben Stunden an der Schanze, weil Jungs und Mädchen abwechselnd springen mussten und das hat sich unheimlich in die Länge gezogen“, berichtete Göbel. Die Jury habe bei Wind immer wieder abgewartet, um einigermaßen faire Bedingungen zu schaffen. „Ich selbst musste heute im ersten Sprung drei Anläufe starten, bis ich endlich runtergelassen wurde. So lange die Nerven zu behalten ist nicht einfach, aber umso glücklicher bin ich mit den Ergebnissen. Zweimal als beste Deutsche aus dem Wettkampf zu gehen bringt Selbstvertrauen mit sich und darauf lässt sich aufbauen. Die Sprünge werden von Woche zu Woche besser und ich gehe zuversichtlich in die nächsten Wettkämpfe.“
 

Beim zweiten FIS-Cup wieder beste Deutsche

Eine Woche später war Michelle auch im zweiten FIS-Cup in Villach auf Platz fünf wieder die beste deutsche Skispringerin und landete erneut vor der eigentlich höher gehandelten Juliane Seyfarth, die um ihre Rückkehr ins Weltcup-Team kämpft. Diese Leistung wird belohnt, den Michelle erhält die Chance beim Sommer Grand Prix in Rasnov, wo wohl auch ihr Vereinskamerad Stephan Leyhe am Start sein wird, zu springen. Nach Platz sechs am Vortag mit Weiten von 83 und 92,5 m und 191,8 Punkten knackte Göbel am Sonntag mit 90,5 und 85,5 und 207,3 Punkten als Fünfte die 200-Punkte-Marke. In der Gesamtwertung steigerte sie sich auf Platz vier mit jetzt 251 Punkten. „Über die Nominierung für den Grand Prix freue ich mich natürlich ganz besonders“, strahlte Michelle, ärgerte sich allerdings darüber, in der Gesamtwertung Platz drei verpasst zu haben. Am kommenden Wochenende findet der Sommer Grand Prix statt, wo Michelle jetzt ihre ersten Weltcup Punkte holen will.

Bericht: F. Weiler
Bilder: K. Stanaszek, K. MyPicsSchaad