Michelle Göbel mit zwei Bronze-Medaillen bei der JWM in Whistler

06.02.2023

Skisprung

Die ursprünglich auch für den Weltcup in Willingen gemeldete Alexandria Loutitt  (260,7) ist Junioren-Weltmeisterin der Skispringerinnen geworden. Auf der Olympiaschanze in Whistler (HS 104) gewann die Kanadierin erwartungsgemäß vor der Slowenin Nika Prevc (245,8) und der Österreicherin Julia Mühlbacher (221,1). Als beste Deutsche kam die Willingerin Michelle Göbel (194,2) auf Platz zehn, nachdem sie im ersten Durchgang noch Sechste gewesen war. „Ich weiß nicht, ob da eine Rille war oder ich selbst dran schuld gewesen bin“, kommentierte sie ihren zweiten schwachen Sprung „Bis auf die Probe war ich nicht zufrieden“. Mit der ersehnten Medaille klappte es dann für Michelle mit dem Team: Anne Häckel (81,5+83,5), Lia Böhme  (80,5+83,5), Anna-Fay Scharfenberg (80,5+91,5) und Göbel (86+87) belegten mit 725,6 Punkten hinter Japan (805,3) und Slowenien (785,5), aber vor den höher eingeschätzten Norwegerinnen Platz drei.  „Ich bin super happy über die Medaille und mit meinem Wettkampf bei diesem Wetter auf jeden Fall zufrieden. Auch die Mädels haben das super gemacht. Für das Mixed versuche ich in Form zu bleiben“, freute sich die 19-Jährige über ihre schon zweite WM-Medaille bei den Juniorinnen.

Der zweiten Medaille folgte am nächsten Tag gleich die dritte: Im Mixed-Wettbewerb landeten Michelle Göbel, Anna-Fay Scharfenberg, Ben Bayer und Sebastian Schwarz beim Sieg der Slowenen knapp hinter Japan auf Platz drei. War die persönliche Enttäuschung bei der 19-Jährigen nach Platz zehn im Einzelspringen noch groß, war die Willingerin nach ihrem dritten Einsatz in Kanada mehr als zufrieden. „Zumal der letzte Sprung überhaupt mein bester war, und das ist im Team besonders viel wert“, strahlte sie. Nachdem die Skispringer nur Fünfte im Team geworden waren, gehörte  das Mixed-Quartett des DSV im Feld der 14 angetretenen Mannshaften nicht unbedingt zum Favoritenkreis. Doch die Deutschen mischten von Beginn an vorne mit und belegten schließlich hinter Slowenien (920,2) mit der überragenden Nika Prevc und Japan (875,3)  Platz drei mit 873,7 Punkten – noch vor der Schweiz und den Österreichern mit Jonas Schuster, dem zuvor schon mit Medaillen gekrönten Filius des früheren Bundestrainers Werner Schuster. Göbel trug mit 91 und 93,5 Metern einen guten Teil zur Medaille bei, im Juniorinnen-Lager ist ihre Bilanz jetzt schon besser als sie bei Stephan Leyhe war. Parallel zum Willinger Weltcup also auch eine kleine Erfolgsgeschichte in Whistler. “Wir hatten als Team viel Spaß und ich bin mega froh, dabei gewesen sein zu dürfen“, sagte sie. „Schade, dass es heute nicht zu Silber gereicht hat, aber die Japaner haben es definitiv verdient. Jetzt gilt es noch, die gemeinsame Führung im Continental Cup der Skispringerinnen mit Juliane Seyfarth zu verteidigen, die parallel auf der Mühlenkopfschanze Weltcup-Punkte sammelte und zurück in die Nationalmannschaft will. Dort dürfte auch Michelle Göbel bald eine Chance erhalten.

Bericht und Bild: F. Weiler