Willingen ist bereit für den Skisprung-Weltcup
02.02.2024Skisprung
Skisprung
Zum "Team Captains Meeting" trafen sich bereits am frühen Freitagabend alle Mannschaftsführer der teilnehmenden 18 Nationen vollzählig im Gutshof Itterbach. Nach der Begrüßung durch Präsident Jürgen Hensel versorgte Rennleiter Volkmar Hirsch die Anwesenden mit allen wichtigen Informationen für den nun beginnenden FIS Skisprung Weltcup in Willingen. Die FIS-Renndirektorin Chika Yoshida für die Damen und FIS-Renndirektor Sandro Pertile für die Herren dankten den Beteiligten für die Vorbereitungen zum Weltcup. Die FreeWillis haben wieder ganze Arbeit geleistet, damit die Mühlenkopfschanze bestens präpariert ist. Das Team Tretkommando machte sich bereits seit den frühen Morgenstunden an die Feinarbeit im Hang, der in der Nacht mit dem Schanzenhobel glatt gezogen wurde. "Ganz starke Arbeit, um 8:30 Uhr steht die Schanze und das fast ohne Walze. Eine geile Truppe", schwärmte SCW-Präsident Jörn Kesper vom unermüdlichen Einsatz der FreeWillis. Ähnlich früh waren auch die freiwilligen Helferinnen und Helfer vom Team Anlauf im Einsatz, die die Spur nochmals frästen und kleine Ausbesserungen vornahmen, damit die Springerinnen und Springer aus aller Welt beim heutigen Training und der Qualifikation beste Bedingungen vorfinden.
Wasserwaage, Rollbandmaß und Alulatte waren im Anschluss an der Mühlenkopfschanze besonders gefragt. Denn bevor die besten Skispringerinnen und Skispringer der Welt über den Bakken gehen können, stand die Schanzenabnahme durch die Technischen Delegierten des Ski-Weltverbandes FIS an. Ohne ihr Okay geht auch in Willingen nichts. Der Amerikaner Reed Zuehlke (TD) und sein Assistent, der Norweger Kristian Brenden, die dieses Wochenende mit Rennleiter Volkmar Hirsch vom Ski-Club Willingen die Jury bilden, nahmen die Schanze genauestens unter die Lupe: vom Sprungturm bis zur Anlaufspur, vom Aufsprunghügel bis zum Auslauf. Begleitet wurden sie von Schanzenchef Andreas Rohn sowie Torben Hirsch, Assistent des Rennleiters. Ist die Anlaufspur breit und tief genug? Passt der Stufenabstand am Anlaufturm? Ist der Abstand von der Anlaufspur bis hoch zum Startbalken groß genug, damit die Schuhe der Sportlerinnen und Sportler nicht hängen bleiben? Alles wurde penibelst abgemessen und notiert. Gut zweieinhalb Stunden inspizierten Zuehlke und Brenden die komplette Anlage. Nach dem Rundgang zeigten sie sich sehr zuversichtlich, dass bis heute um 12 Uhr alles startklar ist. „Die warmen Temperaturen in den vergangenen Tagen haben es nicht leicht für das Team hier gemacht, es war eine extrem schwierige Aufgabe, die Schanze so zu präparieren. Die Mannschaft hat hart gearbeitet und ihr Bestes gegeben.“
Mit einer einzigartigen Lasershow, die bereits am Donnerstagabend geprobt wurde, geht der heutige Weltcup-Freitag zu Ende. Die Verantwortlichen des Ski-Clubs schauen voller Vorfreude auf die geplante Aktion, die in der Form im Zirkus des Wintersports einzigartig ist. Die Zuschauer können sich auf atemberaubende Bilder und Animationen am Himmel rund um die Mühlenkopfschanze freuen, die noch mit Spezialeffekten abgerundet werden. Die zum Continentalcup und Weltcup fertiggestellte Eagle Lodges, die den Sportlerinnen und Sportlern mehr Komfort bieten, wurden am vergangenen Wochenende erstmals bezogen und haben sich bewährt. Das mit 25 Kabinen und Toiletten sowie Kiosk ausgestattete neue Gebäude sorgt für verbesserte Rahmenbedingungen im Springerlager, wovon die Athleten im COC bereits profitierten und die Weiterentwicklung an der Mühlenkopfschanze sehr begrüßten. Die ehemaligen Skispringer Gerd Siegmund und Andreas Goldberger, die beide in Willingen bestens bekannt sind, haben in ihrem Podcast "Spitzensalat" den Willinger Weltcup in höchsten Tönen gelobt. Beide schwärmten von den Wettkämpfen an der Mühlenkopfschanze und berichteten von ihren durchweg positiven Erfahrungen in Willingen. So war es auch kein Wunder, dass sie nochmal kräftig die Werbetrommel rührten und ihrer Zuhörerschaft einen Besuch am Wochenende wärmstens ans Herz legten.
Auch in diesem Jahr werden wieder tausende Skisprungfans an den drei Veranstaltungstagen in Willingen erwartet. Die Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg ist auf diesen Einsatz beim FIS Skisprung Weltcup gut vorbereitet. Zusammen mit Gemeinde und Ski-Club wurde ein Verkehrs-und Sicherheitskonzept ausgearbeitet Informationen um die Veranstaltung und aktuelle Verkehrshinweise werden an den drei Einsatztagen wie gewohnt auch über den bekannten X-Account (vormals Twitter) @Polizei_NH des Polizeipräsidiums Nordhessen veröffentlicht. Bundestrainer Stefan Horngacher und sein Team sind nach den zwei Medaillen bei der Skiflug-WM hochmotiviert. „Willingen zeichnet sich immer durch eine großartige Organisation mit vielen freiwilligen Helfern aus. Die Sportler springen sehr gerne auf einer der scho?nsten Schanzen. Dazu kommt die Atmospha?re mit den vielen Zuschauern. Wir freuen uns schon extrem“, blickt Horngacher voraus. Als 14. der Weltcup-Gesamtwertung reist Stephan Leyhe in der Heimat an. Sein perso?nliches Winterma?rchen schrieb er, als er am 8. Februar 2020 auf seiner Heimschanze in Willingen seinen ersten Einzel-Weltcup gewann. Der 32-Ja?hrige startet fu?r den Ski-Club Willingen, trainiert und lebt aber seit u?ber zehn Jahren in Hinterzarten. „Endlich ist es soweit, es geht nach Willingen zu meinem Heimweltcup. Ich freue mich riesig darauf, auf alle Fans und die Free-Willis. Durch die Skiflug-WM bin ich gesta?rkt und zuversichtlich“, kann auch der SCW-Adler das Spektakel an der Mu?hlenkopfschanze kaum erwarten. Zum zweiten Mal hatten HSV-Vereine die Möglichkeit, zum "Familien-Sonntag" vergünstigte Karten für die Kult-Veranstaltung zu bekommen und viele nutzen die Chance, den Skisprung-Idolen vor Ort zuzujubeln. Alle Infos zum Weltcup in Willingen sind hier zu finden: https://www.weltcup-willingen.de/fis-skisprung-weltcup-vom-02-04-februar-2024
Bericht: F. Weiler
Bilder: J.S. Schäfer u. SC Willingen