Erfolgreiches Schülercup-Finale in Klingenthal

12.03.2024

Skisprung

Für die Skispringer ging es am Wochenende zum Abschluss der Schülercup-Saison S14/S15 ins sächsische Klingenthal-Mühlleithen. Nachdem die Schanze vom Restschnee befreit und auf Mattenbetrieb umgestellt war, freuten sich alle auf ein vollgepacktes Wettkampfprogramm - denn neben einem Einzelwettkampf stand auch die Deutsche Schülermeisterschaft auf dem Programm, die im Februar den Witterungsbedingungen zum Opfer gefallen war. Abgerundet werden sollte das Wochenende schließlich mit einem Teamwettbewerb. Doch wie so oft in diesem Winter kam es etwas anders als geplant.

Bereits am Freitagmorgen kam ein kräftiger und böiger Wind auf, der an der Schanze für gefährliche Verhältnisse sorgte und somit den Ablauf komplett durcheinander wirbelte. Für die Teilnehmer des SC Willingen - Philipp Beckmann, Karl Beckmann, Sebastian Mitrofan und Steffen Lingnau - galt es deshalb erst einmal abzuwarten. Kurzerhand wurden zunächst die Skiroller-Läufe der Kombinierer ausgetragen, ehe dann am Samstagmittag ein neuer Versuch an der Vogtlandschanze unternommen wurde. Man hatte sogar bereits einen Plan B in der Tasche, nämlich den Wettkampf von der HS85- auf die weniger windanfällige HS68-Schanze zu verlegen. Doch da sich die Windböen etwas abgeschwächt hatten, gab die Jury grünes Licht. Und nun kam es auf jeden einzelnen Sprung an: Da für alle Athleten ein sicheres Windfenster abgepasst werden musste, konnten bis zur einsetzenden Dunkelheit nur ein Trainingssprung, ein Wertungsdurchgang für den Schülercup und ein Wertungsdurchgang für die Deutsche Schülermeisterschaft durchgeführt werden.

Gleich zu Beginn mit Startnummer 2 am Ablauf war Steffen Lingnau (S13), der sich durch seinen Gesamtsieg im Schülercup S12/S13 für die Teilnahme qualifiziert hatte und damit erstmals bei den Älteren mitspringen durfte. Und diese Herausforderung meisterte er mit Bravour: Er sprang 74 Meter weit (101,3 Punkte) und ließ damit in der 40 Mann starken Altersklasse S14 alle Springer bis auf Nils Dellit (Kleinschmalkalden; 104,2 P.) hinter sich. Dabei stand das Wochenende für ihn unter keinen guten Vorzeichen. Im freien Training am Donnerstag kam er beim Ausfahren unglücklich zu Fall und wurde ins Krankenhaus transportiert. Doch dort gab es Entwarnung - der Fuß war nur verstaucht und eine Teilnahme an den Wettkämpfen wieder möglich. Dass er dann prompt auf den zweiten Platz sprang, freute auch seinen Trainer Daniel Luckey: "Steffen hat das super gemacht. Er hat sich von den Umständen absolut nicht beeindrucken lassen und hat sein Potenzial auch unter den älteren Kontrahenten voll unter Beweis gestellt". Mit Philipp Beckmann sicherte sich noch ein weiterer Sportler aus der Willinger Trainingsgruppe die Teilnahme an der Siegerehrung, die am Samstagabend im Waldhotel Vogtland durchgeführt wurde. Philipp sprang mit 70 Metern (89,4 P.) auf den fünften Rang und erzielte damit sein bestes Ergebnis, nachdem er im Lauf der Saison die Top 10 zweimal denkbar knapp verpasst hatte. "Philipp ist auf einem guten Weg. In dem Sprung hat er vieles von dem, woran wir in der letzten Zeit gearbeitet haben, sehr gut umgesetzt", so Daniel Luckey.

Auch bei der Deutschen Schülermeisterschaft, bei der alle 69 Teilnehmer in einer Klasse gewertet wurden, sprang mit einem achten Platz für Steffen Lingnau (73,5 Meter; 100,4 P.) nochmals ein hervorragendes Ergebnis heraus. Philipp Beckmann erwischte diesmal einen schwächeren Sprung und konnte deshalb nicht erneut vorne mitmischen. Es gewann Hugo Ackermann (Schmiedefeld; 113,3 P.). Sebastian Mitrofan und Karl Beckmann hatten Schwierigkeiten, ihre Trainingsleistungen auch im Wettkampf umzusetzen. Für sie war es deshalb vor allem ein Wochenende zum Lernen und Erfahrungen sammeln. Das wäre auch das Ziel im Mannschaftswettbewerb gewesen, der nur zum Abschluss der Saison ausgetragen wird und für die Sportler immer ein Highlight ist. Doch am Sonntagmorgen hatte der Wind wieder aufgefrischt und an Skispringen auf der 85-Meter-Schanze war nicht zu denken. Schnell war deshalb die Entscheidung zur Absage gefallen. "Es ist schade, dass das Teamspringen nicht stattfinden konnte", so Daniel Luckey. "Wir hatten gemeinsam mit dem WSV eine schlagkräftige Mannschaft aufgestellt".

Robin Kloß war unterdessen beim Alpencup in Oberhof am Start und belegte am Samstag den 28. Platz. Auch dort musste der Wettkampf am Sonntag abgesagt werden. Schon am Mittwoch geht es für den 18-Jährigen jedoch erneut und zum letzten Mal in diesem Winter zunächst auf die Autobahn und dann auf die Schanze: Im polnischen Zakopane steht das Saisonfinale des FIS Cup an.

Bericht/Bilder: Jan Simon Schäfer